Meister lässt gleich im ersten Kampf Federn
Welch ein Auftakt in die Ringerbundesliga. Es gab einige Überraschungen gleich zu Beginn der Saison und manche Teams stehen schon am 2.Kampftag unter Druck, um die Saisonziele nicht gleich zu Beginn aus den Augen zu verlieren.
1.BL Ost
Beim Auftakt am Freitagabend sahen knapp 1000 Zuschauer einen wahren Krimi. Der RSV Rotation Greiz hatte die Warriors aus Kleinostheim am Wackeln. Altmeister Christian Fetzer hatte mit einem sensationellen Schultersieg die Türe in dem Kampf wieder geöffnet. Im letzten Duell hatte Roman Pacurkowski mit einer frühen 8:0-Führung den Sieg förmlich schon in den Händen. Aber Elmar Nuraliev von den Warriors konnte mit einer Aufholjagd noch den knappen Sieg und die Punkte an den Untermain holen.
Auch in Lichtenfels bei den Eagles gegen die Spartaner aus Schorndorf lag die Sensation bereits in der Luft. Aufregung bereits hier an der Waage. Aleksandar Maksimovic konnte hier das vorgeschriebene Gewichtslimit nicht erreichen. Die Überprüfung der Waage ergab keinen Fehler. Der Rechtsausschuss des DRB muss sich aber sehr früh in der Saison bereits mit dem ersten Fall befassen. Beim erneuten Betreten der Waage hatte Maksimovic das Gewicht. Auf der Matte ergaben die sehr engen Gefechte ein 8:8, durch das Übergewicht siegt der Favorit aus dem Remstal bei Stuttgart mit 11:8. Highlight sicher der Kampf des WM-3. Selcuk Can (Lichtenfels) gegen den frisch gebackenen Weltmeister Ibrahim Ghanem (Schorndorf), dass dieser knapp mit 2:0 für sich entscheiden konnte.
Der SV Wacker Burghausen erwischte hingegen zu Hause einen Auftakt nach Maß. Das im Vergleich zum Freitag etwas umgebaute Team aus Greiz hatte in Burghausen nur wenig entgegenzusetzen, um Punkte aus Bayern zu entführen.
Überraschungen waren sicher der Sieg von U23-Weltmeister Idris Ibaev stilartfremd gegen Richard Schröder, sowie der Sieg von Fabian Schmitt gegen Denis Mihai, dem er vor kurzem noch technisch überlegen unterlag. Burghausen siegt am Ende 19:6.
Der Aufsteiger vom Bodensee, die KG Baienfurt/Ravensburg, holte mit dem Heimsieg gegen den KSC Hösbach sicher 2 unerwartete Punkte. Frech und unbekümmert präsentierte sich das Team von Coach Dariusz Jelen. Die Hösbacher erhielten einen Dämpfer auf die Ambitionen, Platz 4 und damit die Play-offs zu erreichen. Sie verzichteten auch bei der Aufstellung auf einen 4. ausländischen Sportler und haben gegebenenfalls den Aufsteiger unterschätzt, der vor allem mit dem Ex-Weltmeister Victor Ciobanu im Limit bis 61 Kg überraschte.
Die Sachsen aus Markneukirchen kamen hingegen zu Hause gegen den SC Kleinostheim nicht richtig in den Kampf. Zu stark präsentierten sich die Warriors an ihrem 2.Kampf an diesem Wochenende. Marco Stoll auf der Heimseite konnte hier sicher positiv überraschen, er siegte technisch überlegen gegen Ilir Sefai.
Bereits am Montag geht es hier in der Gruppe mit den nächsten Kämpfen weiter.
Ergebnisse:
RSV Greiz – SC kleinostheim 11:12
AC Lichtenfels – ASV Schorndorf 8:11
AVG Markneukirchen – SC Kleinostheim 7:19
Wacker Burghausen – RSV Greiz 19:6
KG Baienfurt/Ravensburg – KSC Hösbach 15:12
1.BL West
In der Westgruppe gab es am Wochenende 3 Kämpfe, die alle sehr eng verlaufen sind. Der Titelverteidiger ASV Mainz 88 hatte in seinem Heimkampf einen bärenstarken Gegner aus Heilbronn gegenüber. Neben Eduard Popp, der den Finnen Mäenpää deutlich schlagen konnte war es vor allem der Commander – Adam Juretzko – der mit 52 Jahren über sich hinauswuchs. Der Coach uns Schlussringer in Personalunion konnte im letzten Kampf Mo Damankoshk mit 16:4 niederkämpfen, so dass die erforderlichen Punkte auf das Konto der Red Devils kamen. Sie siegen in Mainz mit 15:13 und setzen ein Ausrufezeichen.
Beim Aufsteiger Neuss war es am Ende im letzten Kampf Youngster Aaron Bellscheidt überlassen, den knappen Vorsprung über die Ziellinie zu bringen. Der ungarische Topmann Istvan Vancza brachte aber selbst die notwendigen Punkte. Mit einem 10:0 kamen 3 Punkte auf das Konto des TuS Adelhausen, die 2 Punkte gehen aus NRW nach Südbaden.
In der dritten Begegnung zwischen den Hornets aus Urloffen und dem KSV Witten, gab es einen offenen Schlagabtausch. Beide Teams haben ihre Siegringer gut platziert. Ex-DRB-Auswahlringer Florian Neumaier zeigte bei seinem Sieg gegen Nico Brunner, dass es auch diese Saison schwer wird, ihn in dieser Gewichtsklasse bis 86 Kg zu schlagen.
Die saarländischen Mitfavoriten des KSV Köllerbach hatten noch kampffrei.
Ergebnisse:
ASV Urloffen – KSV Witten 14:12
KSK Neuss – TuS Adelhausen 13:14
ASV Mainz 88 – Red Devils Heilbronn 13:15
2.BL Süd
Die RKG Reilingen/Hockenheim kam zu spät in die Halle des SVS Hallbergmoos. Grund war hier sicher nicht ein Vorabbesuch auf der Wiesn beim benachbarten Oktoberfest in München, sondern eine Vollsperrung der Autobahn auf dem Weg nach München. Hier ist zu erwarten, dass der Kampf gewertet wird, wie auf der Matte ausgetragen. Dies bedeutet 17:14 für den SV Siegfried.
Im Derby in Viernheim sahen die 300 Zuschauer, dass 6 Einzelsiege nicht ausgereicht haben. Der Gast aus dem Odenwald, der KSV Rimbach, siegte knapp mit lediglich 4 Einzelsiegen mit 13 zu 11.
Den erwarteten deutlichen Heimsieg erzielte der Topfavorit von der SVG Weingarten im Nordbaden-Duell gegen die RG Kurpfälzer Löwen. Die Germanen um Coach Frank Heinzelbecker werden so nur schwer zu stoppen sein. Auf der Matte auch der WM-Dritte aus Kuba im Schwergewicht – Oscar Pino Hinds. Er trug mit seinem TÜPS 4 Punkte zum deutlichen 22:7-Sieg bei.
Die Begegnung in Freiburg war ein offener Fight. Beide Teams waren neben regionalen Eigengewächsen gespickt mit interntionalen Topstars. Lars Schäfle (Freiburg) als die lokale Identifikationsfigur in Freiburg konnte den Nürnberger Ewald Stoll mit 13:4 deutlich distanzieren. Auf Nürnberger Seite überraschten sowohl Tim Stadelmann mit einem starken 4:3-Sieg gegen Maxim Sacultan wie auch der junge Levente Levai. Der jüngste der ungarischen Levai-Brüder ist mit seinen 18 Jahren bereits in der Weltspitze angekommen und konnte den Topmann Valentin Petic mit 5:4 besiegen.
Ergebnisse:
SVS Hallbergmoos – RKG Reilingen/Hockenheim 40:0
SRC Viernheim – KSV Rimbach 11:13
SVG Weingarten – RG Kurpfälzer Löwen 22:7
RKG Freiburg 2000 – SV Johannis Nürnberg 14:10
2.BL Nord
Im Derby im Saarland konnten die Gorillas aus Heusweiler knapp den Sieg gegen den KV Riegelsberg feiern. Vor 400 Zuschauern in Heusweiler brachten die beiden Schlussringer des AC Heusweiler Tohuzov und Kubatov mit jeweils 4 Punkten den gewünschten Gesamtsieg.
Der Aufsteiger aus Hessen, der TSV Gailbach, konnte den ersten Punkt in der neuen Saison feiern. Mit einem 16:16 trennten sich die beiden Teams in NRW unentschieden. Auch der Vorstand der Gailbacher trug hierzu bei. Felix Radinger holte einen wichtigen Punktsieg zum Unentschieden.
Die Wrestling Tigers konnten sich knapp gegen den ASV Hüttigweiler durchsetzen. Rückkehrer und Eigengewächs Numan Bayram, der auch schon für die Gäste auf die Matte ging, holte dabei 2 Punkte für sein Team. In der gut besetzten Jahnhalle in Bad Kreuznach machte am Ende Stefan Tonu den Deckel drauf. Beim Stand von 14:14 vor dem letzten Kampf siegte er deutlich mit 18:5 gegen Jan Wolfanger und tütete den Heimsieg ein.
Der erste Tabellenführer kommt aus dem hohen Norden. 400 frenetische Fans in Lübtheen sahen einen deutlichen Heimsieg gegen den RC CWS Düren-Merken. Auf Seiten der Heimringer siegte dabei u.a. der bereits für Olympia qualifizierte Artur Omarov im Schwergewicht gegen den ringenden Sportlichen Leiter der Gäste Daniel Anderson.
Ergebnisse:
AC Heusweiler – KV Riegelsberg 20:17
TV Esssen-Dellwig – TSV Gailbach 16:16
KG RV Lübtheen – RC CWS Düren-Merken 29:8
Wrestling Tigers Rhein-Nahe – ASV Hüttigweiler 17:14
Alle Einzelergebnisse finden Sie unter www.liga-db.de