Großes Spektakel und der fünfte Stern für Burghausen
Vor einem sehr würdigen Rahmen und einer ausverkauften Kulisse von 3000 Zuschauern in der Untermainhalle Elsenfeld hat der SV Wacker Burghausen seinen fünften Meistertitel in der DRB-BIRTAT Bundesliga errungen. Die Bayern gewannen auch die zweite Auseinandersetzung gegen den SC Kleinostheim, diesmal mit 14:9. Beide Kämpfe zusammen addiert war Wacker Burghausen 26:18 obenauf.
Bereits nach dem 4:1-Punktsieg des Burghauseners Michael Widmayer im vorletzten Einzelkampf des Abends war die Meisterschaft entschieden, die Burghausener Party auf dem Elsenfelder Glasboden konnte beginnen.
Die Oberbayern belegten nicht einmal alle vier Ausländerplätze. »Ich stelle lieber ein deutsches Talent als einen 30-jährigen Osteuropäer«, begründete Wacker-Trainer Matthias Maasch den Verzicht auf den ungarischen Weltmeister Iszmail Muszukajev bereits vom Kampfbeginn gegenüber dem Medienhaus Main Echo Aschaffenburg. Dieses Vertrauen in die eigene Stärke prägte die Auftritte der Burghauser in beiden Finalkämpfen gegen Kleinostheim. Elf Einzelsiege gingen in den beiden Aufeinandertreffen an Burghausen, neun an Kleinostheim.
Vor allem die deutschen Sportler Witalis Lazovski, der für das Wacker-Team in beiden Finalkämpfen insgesamt sieben Mannschaftspunkte herausrang oder Michael Widmayer, der pünktlich für die Finalkämpfe aus seiner Verletzung kam und den Kleinostheimer Artur Tatarinov zweimal in offenen Duellen besiegte, waren die wohl entscheidenden Faktoren für den Titelgewinn nach 2018, 2019, 2020 und 2022.
Die Warriors hatten beim Saisonfinale mit vielen Herausforderungen zu kämpfen. Beispielsweise, dass der Franzose Mamadassa Sylla im Hinkampf nicht aus dem Trainingslager der französischen Nationalmannschaft abreisen durfte. Der starke Bulgare Magomed Ramazanov fehlte aufgrund einer schweren Grippe und hohem Fieber und Kapitän Pascal Eisele war im Kampf gegen Felix Baldauf nach seiner Wadenverletzung noch nicht auf 100 Prozent.
Doch es gab an diesem Nachmittag in Elsenfeld gleich mehrere Gewinner. Gewinner Nummer eins waren die Zuschauer, die ein Spektakel an Aufmachung, Show und harten, aber fair geführten Kämpfen erleben durften. Trotz der Finalniederlage gegen den „FC Bayern des Ringens“ aus Burghausen dürfen sich die Kleinostheimer Warriors, die im 100. Gründungsjahr zum ersten Mal in einem Bundesligafinale standen, ebenfalls als Sieger sehen.
Am Rande des Bundesligafinals in Elsenfeld präsentierte der DRB im Bereich des Kampfrichterwesens neue Wege. „Erstmals in der Geschichte der Bundesliga leitete eine Frau das Finale einer Bundesliga Mannschaftsmeisterschaft. Maria Anselm fungierte als Kampfrichterin. Dies ist ein bedeutendes Signal für die Gleichberechtigung, dass nun im entscheidenden Finale eine Frau als Kampfrichterin auf der Matte steht. Insbesondere im internationalen Kontext unterstreicht dies die Fortschrittlichkeit unseres Verbandes“ äußerte sich Kampfrichterreferent Jeffrey Spiegel.